|
Ursprünge
Das Wort „Ashtanga“ bedeutet achtgliedrig und bezieht sich auf die acht Stufen des Yoga, die Patanjali in seinem Werk „Yogasutra“ beschreibt. Dieser klassische Text, wahrscheinlich zwischen 400 v .C. und 200 n. C. geschrieben, bringt in knappen Versen die Essenz vom Yoga zum Ausdruck und ist somit eine philosophische und gleichzeitig praktische Hilfe auf dem Yogaweg: Ziel des Yoga ist es, die Gedanken zur Ruhe zu bringen (yogas chitta-vritti-nirodha, Sutra I,2). Die acht Glieder sind die folgenden: 1. Yama – Verhaltensregeln im Umgang mit anderen: Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Nicht-Stehlen, Mäßigung und Nicht-Ausnutzen 2. Niyama – Verhaltensregeln im Umgang mit sich selbst: Reinheit, Zufriedenheit, Selbstdisziplin, Selbststudium und Hingabe an das Absolute 3. Asana – Körperhaltung 4. Pranayama – Atemkontrolle 5. Pratyahara – Zurückziehen der Sinne 6. Dharana – Konzentration 7. Dhyana – Meditation 8. Samadhi – Erfahrung des Absoluten Ashtanga Yoga wurde von Sri K. Pattabhi Jois (1915-2009) weltbekannt gemacht. 1927 traf er seinen Lehrer Sri T. Krishnamacharya und lernte diese Methode über 25 Jahre direkt von ihm. 1930 fing er an, Sanskrit und die Veden zu studieren und 1948 gründete er in Mysore, Indien, seine eigene Yogaschule. Ende der 60er Jahre kamen die ersten Westeuropäer in seine damals noch kleine Schule, um Yoga von ihm zu lernen. Ab Anfang der 70er Jahre folgten die ersten Amerikaner, unter anderem David Williams und Nancy Gilgoff, die Pattabhi Jois in die USA einluden, um dort zu unterrichten. Ab diesem Zeitpunkt erlebte Ashtanga Yoga eine rasante Verbreitung, zuerst in den USA und dann in Europa und der ganzen Welt. Pattabhi Jois hat mit ungebrochener Hingabe 60 Jahre lang unterrichtet. Nun führt seit 2009 sein Enkel Sharath das Ashtanga Research Institute in Mysore weiter. Viele von Pattabhi Jois Schülern aus den Anfangszeiten unterrichten seine Methode weiter und reisen mit ihren Workshops und Lehrerausbildungen durch die Welt. Regelmäßig sind sie auch bei uns in Europa und auch in Deutschland zu erleben. |